Unsere pädagogischen Ansätze sind maßgeblich für unsere Zielsetzung und führen dahingehend zur Erreichung. Sie beschreiben unsere pädagogische und christliche Grundhaltung gegenüber den Kindern und Familien. Unsere Arbeit basiert auf folgenden Ansätzen.
Teiloffener Ansatz:
Für die Kinder bedeutet der Ansatz ein, nach ihren Bedürfnissen gestalteter Kindergartenalltag. Die Kinder dürfen einen Teil der Einrichtung unter bestimmten Regeln nutzen. Die Kinder haben die Möglichkeit andere Gruppen zu besuchen, den Rückzugsort Flur in Kleingruppen zu nutzen, die Turnhalle oder das Außengelände. Die Kinder können in diesen Teilen der Kindertageseinrichtung offen ihrem lernenden Spiel nachgehen.
Situativer Ansatz:
Für die Kinder bedeutet dieser Ansatz ein nach ihrer Lebenswelt und Lebenssituation gestalteter Kindergartenalltag. Kinder lernen durch das Anknüpfen an Ihre Situationen und an ihrem Interesse. Diese Themen dürfen die Kinder in ihrem Spiel frei ausleben. Zusätzlich beobachten die Fachkräfte die Kinder und ergänzen das Spiel mit Impulsen zur jeweiligen Situation.
Geplanter Ansatz:
Für die Kinder bedeutet der geplante Ansatz wiederkehrende Aktionen, Feste und Rituale. Feste im Jahres- und Kirchenkreis werden inhaltlich geplant, durchgeführt und gefeiert. Die Kinder werden ihrem Entwicklungsstand entsprechend mit in die Planung und die Durchführung einbezogen. Aber auch vorbereitete Aktionen überraschen die Kinder und bieten Anlässe für Erfahrungen und somit zum Lernen.
Katholisch – christlicher Ansatz:
Für die Kinder bedeutet der Ansatz in erster Linie, dass wir jedes Kind, unabhängig von seiner Glaubensrichtung annehmen und in seinem Glauben respektieren. Jedes Kind wird von Gott angenommen und dies leben wir im Alltag mit den Kindern. Uns ist die Weitergabe des christlichen Wertegedankens, des Miteinanders, besonders wichtig. Durch Feste, Feiern und Gottesdienste leben wir diesen Ansatz aktiv.
Integrativer Ansatz:
Für die Kinder bedeutet der integrative Ansatz eine grundlegende Bereicherung im sozialen Bereich. Entsprechend dem katholischen – christlichen Ansatz nehmen wir alle Kinder so an wie sie sind, mit all ihren Kompetenzen. In unserer Kindertageseinrichtung spielen und lernen Kinder mit und ohne Beeinträchtigung von- und miteinander. Durch die natürliche und ohne Scheu behaftete Umgangsweise von Kindern nehmen diese, Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten ohne Vorurteile an. Kinder mit Entwicklungsstörungen können durch die Kompetenzen der altersangemessenen Kinder lernen.
Wir arbeiten mit der „Integrativen Erziehung“, welche im Weiteren differenzierter beschrieben wird.
Entsprechend des Leitgedankens unser Arbeit wollen wir sowohl Kindern mit Beeinträchtigung und Kindern ohne Beeinträchtigung in unserer Einrichtung die Möglichkeit geben, zusammenzuleben und von- und miteinander zu lernen. Wir wollen offen und tolerant miteinander umgehen und jedes Kind in seiner Einzigartigkeit annehmen und fördern.
„Durch den täglichen und regelmäßigen Besuch unserer Einrichtung erfährt sich Ihr Kind im Zusammensein mit anderen Menschen. Dies kann, wo es möglich ist, auch gemeinsam für Kinder mit und ohne Behinderung stattfinden. Jedes Kind soll sich mit seinen individuellen Entwicklungsstand, seinem Denken und seinen Fähigkeiten angenommen fühlen (Inklusion). In diesem Zusammenleben und –spielen mit Anderen und im gemeinsamen Handeln gewinnt Ihr Kind Vertrauen, kann Freude erleben und Enttäuschungen verarbeiten. Ihr Kind entdeckt und entwickelt seine eigenen Möglichkeiten.“
(Broschüre Für Ihr Kind… die katholische Kindertageseinrichtung 19. Auflage 2015, Seite 4, 1.1)
Bei der integrativen Erziehung legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit den Eltern, um die pädagogische Arbeit möglichst effektiv und nachhaltig zu gestalten. Regelmäßige Elterngespräche sind uns wichtig.
Bei der Schulwahl stehen die Fachkräfte beratend zur Seite und unterstützen die Auswahl der bestmöglichen Förderinstitution. Ein regelmäßiger Austausch mit anderen Institutionen, wie Frühförderstellen, Logopädische Einrichtungen oder Fachärzten gehört für uns zu der guten Förderung der integrativen Erziehung. Ein Austausch ist wichtig, um dem Kind eine ganzheitliche und ergänzende Förderung, zum Erziehungsauftrag der Eltern, zu bieten. Daher gestalten wir den Austausch auch über Fotos, um so die Arbeit anschaulich zu präsentieren.
Integrative Erziehung meint eine gemeinsame und von allen Erzieherinnen zu tragende Pädagogik. Der pädagogische Mehraufwand wird durch eine zusätzliche pädagogische Fachkraft unterstützt. Diese ist jedoch nicht ausschließlich für die Kinder mit besonderem Förderbedarf zuständig. Die zusätzliche pädagogische Fachkraft erhält eine befristete Anstellung. Daher trägt eine festangestellte Fachkraft hauptsächlich die Arbeit rund um die integrative Erziehung. Mit diesem System können wir eine konstante Bindung zu den Kindern mit besonderem Förderbedarf und den Erziehungspartnern gewährleisten.
Die Förderung des Kindes soll abhängig von der Art der Beeinträchtigung durch Einzelangebote, Kleingruppenaktivitäten und auch in der Gesamtgruppe geschehen. Ausgehend von den Interessen und Stärken, orientiert an der Lebenswelt des Kindes mit Beeinträchtigung, werden die Angebote ausgewählt, geplant und durchgeführt. Wichtig ist uns dabei der intensive Kontakt der Kinder untereinander. Die Kinder sollen voneinander und miteinander lernen. Durch die Gestaltung der Räumlichkeiten und durch Impulse der Erzieherinnen sollen die Kinder in ihrem Lern- und Förderprozess unterstützt werden. Kleingruppenangebote sollen gegebenenfalls vormittags im Turnraum oder den Nebenräumen durchgeführt werden.
Alle Kinder haben besondere Bedürfnisse, jedes Kind (jeder Mensch) möchte geliebt, angenommen und akzeptiert werden und hat einen individuellen besonderen Förderbedarf. Wenn die Kinder mit besonderem Förderbedarf in Kleingruppen gefördert werden, so werden auch immer andere Kinder mit in die Kleingruppe genommen, um nicht das Gefühl einer „Sonderbehandlung“ zu vermitteln, dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Kinder der Kleingruppe voneinander profitieren können und sich nicht durch das Tun der anderen Kinder über- oder unterfordert fühlen.
Durch die integrative Erziehung wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, eine Chancengleichheit für das weitere Bildungssystem zu erlangen. Je nach Schwere der Beeinträchtigung oder Einschränkung der unterschiedlichen Potenziale, ist dies nicht immer möglich.
Einige Kinder müssen fehlende Entwicklungsschritte nachholen, um Lücken in der Entwicklung wieder zu füllen. Erst dann können sich die differenzierten und aufbauenden Fertigkeiten ausbilden.
Im Rahmen der integrativen Erziehung treffen sich die Fachkräfte der Einrichtung im Märkischen Kreis zu einem Arbeitskreis. Dieser findet ca. alle vier Monate statt. Die Fachkräfte beraten sich gegenseitig über die Arbeit der Integration. Sie besprechen die pädagogische Arbeit mit den Kindern mit Beeinträchtigung und deren Familien. Auch werden bestimmte Themen angesprochen, wie z.B. die Erstellung von Teilhabe- und Förderplänen. Es ist auch möglich, sich zu diesen Treffen Referenten einzuladen, die über spezielle Themen mit den Fachkräften diskutieren und so neue Anregungen für die komplexe integrative Arbeit zu bieten. Der Arbeitskreis ist eine wertvolle Arbeit, da sie die Qualität der Integration steigert. Die zuständige Mitarbeiterin für die integrative Erziehung besucht die Arbeitskreise und gibt die Inhalte an die anderen Mitarbeiterinnen weiter.
In Gruppen mit integrativer Erziehung darf keine Überbelegung stattfinden.
Wenn wir über Ziele sprechen, dann sind die Entwicklungsziele gemeint, die mit bestimmter Förderung erreicht werden können.
Unser Ziel ist: dass sich die Kinder zu selbständigen, entscheidungskräftigen und glücklichen Menschen entwickeln.
Als Kindertageseinrichtung ist es unser Ziel, ein Ort zu sein, in dem Kinder sich geschätzt, angenommen und in ihrer Individualität akzeptiert und anerkannt fühlen. Nur dann können sich Kinder in ihrer Entwicklung entfalten und ihr Selbstbildungspotenzial ausschöpfen.
Dabei ist eine professionelle, von partnerschaftlicher Toleranz getragene Zusammenarbeit des Teams, als Modellwirkung bezogen auf die Gemeinschaft der Kinder, von großer Bedeutung. Nur durch die Arbeit in einem Klima des Vertrauens lässt sich ein guter und verlässlicher Umgang mit Kindern gewährleisten.
Die differenzierten Entwicklungsbereiche sind alle eng miteinander verbunden. Hier haben wir einen Teilbereich von Bildungszielen formuliert:
Um diese Ziele zu erreichen schöpfen wir aus vielen sich ergänzenden praktischen Ansätzen und Methoden. Diese beginnen mit der Grundhaltung und emotionalen Ebene dem Kind gegenüber, fließen in pädagogische Schwerpunkte über und werden durch die Partizipation getragen.
Die Einrichtung hat im Laufe der Jahre zusätzliche Schwerpunkte erarbeitet, die neben der oben genannten pädagogischen Ansätze und der gerade beschriebenen Bildungsbereiche unsere tägliche pädagogische Arbeit prägen. Diese Schwerpunkte werden mit unseren pädagogischen Ansätzen und den Bildungsbereichen verknüpft und es entsteht eine individuelle ganzheitliche Förderung.
Unsere Einrichtung trägt die Auszeichnung „Felix – Wir singen gerne“. Felix ist eine musikalische Auszeichnung des deutschen Chorverbandes. Vor einigen Jahren haben wir diese Auszeichnung durch eine Rezertifizierung erneuert. Künftig wird die Felix Auszeichnung durch die Caruso-Auszeichnung abgelöst. Wir singen in angemessener kindgerechter Tonhöhe. Dies bietet den Kindern optimale Chancen, sich im musischen Bereich gut zu entwickeln. Die Kinder dürfen ihre Wünsche in der Liedgestaltung mit einbringen. Sie begleiten die Lieder durch Instrumente oder kreative Bilder, welche die Inhalte der Lieder wieder geben. Zu Festen und Veranstaltungen binden wir immer auch diesen Schwerpunkt mit ein. Er begleitet uns somit stets und die Beobachtungen zeigen, dass die Kinder unserer Einrichtung ein hohes Maß an musischer Empfänglichkeit zeigen.
Zusätzlich zu dem Angebot für die Kinder findet regelmäßig ein Eltern-Kind-Singen statt. So erfahren auch die Eltern die Fördermöglichkeiten über die musische Erziehung und lernen die Lieder des Alltages der Kinder kennen. Das Eltern-Kind-Singen ist ein Familienzentrumsangebot und somit auch für Familien und andere Interessierte von außen geöffnet.
Unsere Einrichtung trägt die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“. Regelmäßiges Forschen und Experimentieren stehen auf unserem Plan. Sowohl das freie als auch das angeleitete Experimentieren können alle Kinder erleben. Sie dürfen den Dingen auf den Grund gehen. in Kleingruppen haben sie die Möglichkeit die Welt und die physikalischen Gesetzmäßigkeiten durch das Experimentieren zu erforschen. Zu Forschertagen laden wir auch die Eltern oder weitere Familienangehörige ein, damit die Kinder stolz ihre Ergebnisse präsentieren können.
So wird den Kindern der naturwissenschaftliche Bereich spielerisch näher gebracht und die Lust am Entdecken und Forschen geweckt. Außerdem ist dieses Forschen für den weiteren Schulweg sehr förderlich. Man weiß heute, dass der Grundstein für die naturwissenschaftliche Bildung und das logische Denken bereits im Vorschulalter gelegt wird.
Wie auch bei dem ersten Schwerpunkt, gibt es zusätzlich zu dem Angebot für die Kinder regelmäßig ein Eltern-Kind-Forschen. So erfahren auch die Eltern wie wichtig das Selbstbegründen von Fragen des Lebens und das Experimentieren für Kinder ist. Auch das Eltern-Kind-Forschen ist ein Familienzentrumsangebot und somit auch für Familien und andere Interessierte von außen geöffnet.
Eine weitere Auszeichnung, die sich somit auch zu einem Schwerpunkt herauskristallisiert hat, ist die „Erzählwerkstatt“ des Familienbundes in Kooperation mit den professionellen Erzählkünstlern des „TheoMobils“. In 2013 hat unsere Einrichtung diese Auszeichnung nach einem Jahr Fortbildung verliehen bekommen. Erzählwerkstatt heißt, traditionelle, kulturelle und biblische Geschichten, aber auch Märchen, Phantasiegeschichten und viele mehr frei zu erzählen.
Freies Erzählen und kreatives Vorlesen, z.B. mit Kniebüchern oder selbstgestalteten Bildern und Texten, prägen den pädagogischen Alltag. Das freie Erzählen von Geschichten und Märchen ist neben dem alltäglichen Vorlesen für Kinder eine leicht verständliche Form Wörter in ihrem Wortschatz aufzunehmen und neue Wörter kennenzulernen. Auch die „D-Wörter“ (der, die, das) werden durch das Erzählen noch differenzierter erfahren, da die Kinder nicht nur das Wort hören sondern auch durch begleitende Bewegungen oder Vorstellungen festigen.
Durch die Bewegungen mit Mimik und Gestik, mit Beschreibungen und Gefühl, wird die Vorstellungskraft und Phantasie der Kinder angeregt. Sie entwickeln eigene Bilder ohne vorgefertigte Bilderbücher. Das Erzählen von Geschichten ist für alle Kinder der Einrichtung und sogar für viele Eltern ein wundervolles Erlebnis. Die Zuhörer reisen in verschiedene Welten und erweitern ihren Erfahrungsschatz.
Zusätzlich ist das Erzählen von Geschichten eine ausgereifte Sprachförderung. Vor allem für Kinder, welche die deutsche Sprache bisher nur gering beherrschen oder für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Gerade für unser Einzugsgebiet ist diese Art der Sprachförderung sehr Kind- und Familienorientiert. Neue Wörter werden nicht nur gehört sondern durch Bewegungen, Gefühle und den Ausdruck über mehrere Wahrnehmungskanäle aufgenommen und können sich so besser verankern.
Spannende Geschichten, Alltagsgeschichten oder Tiergeschichten kennen alle Kinder und sind begeistert. Das freie Erzählen ermutigt die Kinder selbst frei zu sprechen und stärkt die Auffassungsgabe. Die Sprachförderung findet im Verborgenen statt.
Es finden regelmäßige Erzählrunden statt, die gruppenübergreifend genutzt werden. Erzählt wird auch in den Gruppen, ob ein Märchen o.ä. oder auch mal aus dem Stegreif, mit Hilfe von Memorykarten oder unserem Stegreifmaterialien.
Die Kinder werden stets ermutigt eigene Geschichten zu erfinden, zu erzählen oder auch zu spielen.
Auch bei diesem Schwerpunkt, gibt es zusätzlich zu dem Angebot für die Kinder regelmäßiges Eltern-Kind-Erzählen. Geschichten zu lauschen bereichert „groß“ und „klein“ und so erfahren auch die Eltern den Zauber des freien Erzählens und erleben wie konzentriert Kinder durch Augenkontakt und Nachfragen Geschichten hören und weiter ausmalen. Auch das Eltern-Kind-Erzählen ist ein Familienzentrumsangebot und somit auch für Familien und andere Interessierte von außen geöffnet.